Montoya, Coco

"Kochender moderner Blues … durchdringender Anschlag mit "funkigen", vibrierenden Tönen auf der Gitarre und eine anspringende beseelte Stimme - Blues Revue

"In einer Welt von Blues-Gitarren-"Posern" ist Coco Montoya sozusagen "der wahre Jakob".

Rechnet damit, Euch Brandblasen zu holen!” - Billboard

Coco Montoya wurde 1951 in Santa Monica, Kalifornien in einen Arbeiter-Haushalt mit großer Plattensammlung hineingeboren. Schon als Kind fand er Freude daran, einer Gitarre Töne zu entlocken, kam aber im Laufe der Zeit zunächst nur dazu, in irgendwelchen lokalen Rockbands Schlagzeug zu spielen. Das ändert sich 1969, als er bei einem Konzert von "Creedence Clearwater Revival" und "Iron Butterfly" Albert King und Band als Vorgruppe zu hören bekam.

"Als Albert King mit dem Spielen fertig war, hatte sich mein Leben verändert. Als er spielte, ging die Musik direkt an meine Seele. Sie hat mich emotional so ergriffen, daß mir die Tränen kamen. Niemals hatte mich etwas mit dieser Intensität berührt. Er zeigte mir, was Gitarre spielen und Musik machen wirklich bedeuteten. Ich wusste, dass es DAS war, was ich wirklich machen wollte."

Nach einem zufälligen Zusammentreffen mit Albert Collins Mitte der 70er Jahre änderte sich auch seine musikalische Karriere. Als der ein paar Monate später einen Schlagzeuger benötigte, erinnerte er sich an ihn und bot ihm den Job an. Albert konnte Coco von Anfang an gut leiden, wurde zu seinem Mentor und lehrte seinem Schützling nach und nach die Geheimnisse seines "heißkalten" Gitarrenstils. (Wie Jimi Hendrix ist auch Coco Montoya Linkshänder!) Nach fünf Jahren mit Collins, zunächst noch als Schlagzeuger, dann als Gitarrist, begann er, eine Weile als Barkeeper zu arbeiten, denn die Disco-Welle machte den Live-Bands arg Konkurrenz. Bei einer Jam Session in Los Angeles anfangs der 80er Jahre jedoch kam zufällig John Mayall dazu, als Coco gerade "All Your Love" spielte – und war beeindruckt. Als er dann einen Tour-Gitarristen brauchte meldete er sich wieder. Das führte dazu, dass Coco mit John Mayall’s legendären "Bluesbreakers" 10 Jahre lang weltweit unterwegs war.

Seit seiner "beruflichen Selbstständigkeit" 1993 hat Coco Montoya vier Alben aufgenommen und praktisch fast ohne Pause weltweit fast alle denkbaren Clubs, Konzerthallen und wichtige Festivals auf diesem Planeten bespielt. Jedesmal sorgt er dabei für herunterklappende Kinnladen und Kritiker, die von seinen fesselnden Gitarrenlicks und leidenschaftlichen Sangeskünsten geradezu begeistert waren.

Nach über 30 Jahren Karriere haben Coco Montoyas explosives Gitarrenspiel und seine kräftige beseelte Stimme dafür gesorgt, dass er sozusagen im Olymp der Blues-Rock-Szene angekommen ist. Von seinen Anfängen als Schlagzeuger bis zum heutigen Tage gesehen, hat sich Coco Montoya diesen Status durch jahrelange harte Arbeit und ständiges Touren (200 Gigs pro Jahr, -durchschnittlich!) wohl verdient.

Sein letztes Album, "Can’t Look Back" auf Alligator (2002) reihte sich nahtlos ein in die lange Reihe herausragender Alben, die diese Firma bisher herausgebracht hat, und wurde Coco’s Ruf in besonderem Maße gerecht.